Sensorische Reize: Die fünf Basissinne

Im Alltag sprechen wir oft von unseren ‚fünf Sinnen‘ und meinen damit die Fähigkeit, sehen, hören, riechen, fühlen und schmecken zu können. In der Wissenschaft werden darunter ganze Sinnes-systeme verstanden. Dabei werden mit Hilfe der äußeren Sinnesorgane – Augen, Ohren, Nase, Haut und Mund – visuelle, akustische, olfaktorische, gustatorische und haptische Reize registriert und im Gehirn verarbeitet. Tag für Tag nimmt der Mensch Millionen Sinneseindrücke wahr – die meisten davon nur unbewusst.

 

multisensory-branding-multisensorik-corporate-senses-akustik_klAkustische Reize – der Hörsinn: Akustische Reize sind Töne, Klänge, Melodien und Rhythmen, die über den Hörsinn wahrgenommen werden. Der Hörsinn ist von allen fünf Sinnen der differenzierteste Sinn. Er ist sensibler, genauer und auch leistungsfähiger als das Auge. So werden Worte wesentlich schneller verarbeitet als Bilder. In derselben Zeit, in der ein Bild vom Gehirn verarbeitet werden kann, können circa 6-8 Worte verarbeitet werden. Das Gehör ist direkt verbunden mit Stimmungen. Entsprechend emotional gefärbt ist das Hören für die meisten Menschen. Akustische Reize haben beim Empfänger eine starke emotionale und dadurch verhaltensbestimmende Wirkung. Ein Musikstück kann zu Tränenrühren. Sanfte Stimmen wirken beruhigend.

 

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Visuelle Reize – der Sehsinn: Die visuellen Reize wie Bilder, Logos, Farben oder Formen sind für die  menschliche Sinneswahrnehmung die wichtigsten. Der Sehsinn liefert rund 80 Prozent aller Informationen aus der Umwelt, die wir im Gehirn verarbeiten. Er hat die höchste Aufnahmekapazität von allen Sinnen, gefolgt vom Gehör- und vom Tastsinn. Die vielfältigen Inhalte, Botschaften und Assoziationen, die mit einem Bild in Verbindung gebracht werden, werden sehr schnell transportiert. Zudem unterliegt die visuelle Wahrnehmung nur einer schwachen kognitiven Kontrolle. So können visuelle Reize oft als emotionale Schlüsselreize eingesetzt werden, welche die Aufmerksamkeit erzwingen soll.

 

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Olfaktorische Reize – der Geruchssinn: Düfte bestimmen unser Leben in einem großem Maße. Sie wecken Erinnerungen, lösen Assoziationen aus, verursachen Wohlgefühl oder Ekel, Abscheu oder Verlangen. Durch die enge Koppelung an das limbische System, das Zentrum für Emotionen und Gedächtnis, kommt es zu einer starken Vermischung von Geruchsinformationen mit Emotionen und Erinnerungen. Deshalb können Entscheidungsprozesse direkt und ohne Beteiligung des Bewusstseins durch Gerüche stark beeinflusst werden. Der Geruchssinn ist zudem der komplexeste chemische Sinn, Gerüche sind komplizierte Gemische mit einigen tausend chemischen Bestandteilen. Bereits wenige Moleküle führen zur Wahrnehmung eines Geruchs. So reichen schon 1 Milligramm Vanillepro 1000m³, um einen Riecheindruck hervorzurufen.

 

multisensory-branding-multisensorik-corporate-senses-loeffel_kleinGustatorische Reize – der Geschmackssinn: Für die Wahrnehmung gustatorischer Reize wie süß, sauer, salzig oder bitter sind die Sinnes-zellen in Mund und Nase verantwortlich. Der Geschmack ist einer der hartnäckigsten Wächter unseres Gedächtnisses. Denn Geschmacks-wahrnehmungen haben eine direkte Verbindung zu Gedächtnis und Erinnerung. Dabei ist der Geschmackssinn im Vergleich zu den anderen Sinnen eher schwach ausgeprägt und recht einfach strukturiert. Zudem ist die olfaktorische Wahrnehmung für das Geschmacksempfinden wichtiger als die gustatorische Wahrnehmung. Etwa 80 Prozent des empfundenen Geschmacks sind in Wirklichkeit Aromen, die vom Geruchssinn wahrgenommen werden, nur rund 20 Prozent entstehen tatsächlich auf der Zunge.

 

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Haptische Reize – der Tastsinn: Haptische Reize wie Formen, Materialien und Oberflächen können die Produkt- und Markenwahrnehmung stark beeinflussen. Visuell, also aus der Ferne wahrgenommene Reize der Formen, können mit haptischen Reizen durch z.B. Fühlen oder Wiegen unterstützt und verstärkt werden. Allerdings ist das Fühlen das Stiefkind unter den Sinnen. Verglichen mit Sehen, Hören, Riechen oder Schmecken gilt es als niedere Wahrnehmung. Dabei sitzen 10.000 Rezeptoren allein in der Hautoberfläche einer Hand und warten auf Signale. Und viele Studien beweisen, wie wichtig Berührung für das menschliche Wohlbefinden ist.